Wenn Kultur wirklich “die mentale Software” ist, dann ist er ein hochbegabter “Theater-Programmierer”. Markus Müller, seit der Spielzeit 2014/2015 Intendant und Geschäftsführer des Staatstheaters Mainz. Am 8. Juni, 19 Uhr, Erbacher Hof in Mainz (Grebenstraße 24, Bischof-Colmar-Raum) begrüßt der Presseclub Mainz ihn als Gesprächspartner in der nächsten Themenrunde.
Der 1973 in Kempten/Allgäu Geborene absolvierte mehrere Studien: Betriebswirtschaft, Theaterwissenschaften, Germanistik und Philosophie. Schon in dieser Zeit wirkte Müller am Bamberger E.T.A Hoffmann-Theater als Regieassistent, ab 1995 als Schauspieler und Regisseur. Die weitere Karriereleiter: Nationaltheater Mannheim (1997 bis 2001, persönlicher Referent des Generalintendanten Ulrich Schwab, dessen Stellvertreter er schließlich bis 2005 war). Oldenburgisches Staatstheater (Generalintendant von August 2006 bis Juli 2014). Und dann kam die Station Mainz.
“Mainz bleibt Mainz” hat für ihn eine tiefere Bedeutung: Es gebe einen Kern, der unzerstörbar sei, die regionale Identität – sozuagen der Dom in den Köpfen. Dies mache Lust, hier zu sein, wie er
mittlerweile selbst empfindet. Ohne die Reflektion der Mainzer Szene nicht zu vergessen. Etwa in einem AZ-Bericht über die “Mutter aller Fastnachtssitzungen, wo er postulierte, dass Redner
“durchaus heißere Eisen hätten schmieden können”.
Nein, Kritischem gegenüber ist Markus Müller durchaus aufgeschlossen. Vielleicht liebt er als “Dienstherr” daher eher die flachen Hierarchien und plädiert für das gemeinsame Ringen um die Sache.
Er gilt als Anhänger der These, dass die Zeit der Theaterfürsten langsam vorbei sei. Müller will ein Theater für die Stadt respektive seine Bürger. Das heißt auch für ihn: Menschen
zusammenbringen, die richtigen Themen anpacken und entsprechende Rahmenbedingungen schaffen.
Fotos: Henning Fox, Mainz