2013 verzeichneten die zwölf Frauennotrufe in Rheinland-Pfalz annähernd 1.300 Fälle von sexueller Gewalt in verschiedenen Formen. Dahinter verbergen sich nicht nur Vergewaltigungen, sondern auch sexualisierte Veröffentlichungen im Internet, K.O.-Tropfen, Sex-Mobbing am Arbeitsplatz und vieles mehr.
Insbesondere die sexuelle Gewalt im Internet scheint zu blühen. So schicken junge Männer gleichaltrigen Mädchen Aufnahmen ihrer Geschlechtsteile oder stellen Intimaufnahmen – gegen den Willen der
Betroffenen – ins Netz.
Die meisten Kontakte zu den Frauennotrufen resultieren derzeit jedoch aus dem Beratungswunsch aufgrund sexueller Gewalt in der Kindheit.
Der Landesarbeitsgemeinschaft der Frauennotrufe in Rheinland-Pfalz plädiert für noch mehr Feminismus – ohne ihn funktioniere es nicht, sexualisierte Gewalt nachhaltig zu bekämpfen.
Anette Diehl vom Frauennotruf Mainz (Notruf und Beratung für vergewaltigte Frauen und Mädchen e.V. – Fachstelle zum Thema sexualisierte Gewalt) engagiert sich seit gut 30 Jahren in dieser Szene.
Sie versteht ihre Arbeit als Schnittstelle zwischen der Sozialarbeit sowie der gesellschaftlichen und politischen Aufklärungsarbeit.
Am 2. Dezember, 19 Uhr (Erbacher Hof, Grebenstraße 24, Bischof-Colmar-Raum) berichtet sie über die alltägliche Arbeit des Frauennotrufes Mainz, der mittlerweile ebenfalls seit 30 Jahren Frauen
und Mädchen in ihren schwierigen Situationen unterstützt. Es scheint, als fände sexuelle Gewalt in unserer Gesellschaft kein Ende.
Fotos: Henning Fox, Mainz